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Aktueller Bericht zum Kongress "How to build SMART ENERGY REGIONS"

Bericht von Uwe Burkhardt: "Als Vorsitzender des Vereins REM Regenerative Energien Mittelbaden, gepaart mit seiner 22-jährigen aktiven Geschichte hatte ich gute Chancen, zu diesem Kongress eine Eintrittskarte zu erhalten." ...

Wer hat dazu eingeladen?
Als Vorsitzender des Vereins REM Regenerative Energien Mittelbaden, gepaart mit seiner 22-jährigen aktiven Geschichte hatte ich gute Chancen, zu diesem Kongress eine Eintrittskarte zu erhalten. Denn die Zielgruppe waren vor allem politische Vertreter und Akteure aus ganz Europa, zu der das Joint Research Centre der Europäischen Kommission, die TechnologieRegion Karlsruhe und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg eingeladen hatten. Meinem Antrag auf Teilnahme wurde von Brüssel aus statt gegeben. Dafür ein sonniges Danke Schön. Denn es hat sich gelohnt.

Wer war dort?
Der Kongress ging über 2 kurzweilige sehr interessante Tage, an denen zum einen knapp 30 Referenten aus mehreren EU-Mitgliedstaaten ihre Best Practice-Erfahrungen vorstellten und zum anderen kam auch ein Austausch unter den Besuchern mit den Referenten zustande. Letzeres kam allerdings aufgrund des sehr eng bemessenen Zeitrahmens für mein Empfinden deutlich zu kurz. Dennoch, der Austausch erfolgte sehr lebhaft in den Pausen. Meist in Englisch, ab und zu aber auch in Badisch und Schwäbisch.

Welches Ziel verfolgte der Kongress?
Erklärtes Ziel des Kongresses war, Vertreter aus regionaler und überregionaler Politik, Wissenschaft und aus Expertengremien zusammenzubringen, um Erfahrungsberichte und innovative Konzepte vorzustellen, wie wir intelligent vernetzte Energie Regionen („Smart Energy Regions“) weiter voranbringen können, um das gemeinsam erklärte Ziel der Europäischen Union zur CO2-Minderung umzusetzen. Für mein Dafürhalten eine gelungene Mischung, aus der u.a. hervorgeht, dass die Digitalisierung einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann und muss, um hier erfolgreich zu sein. Zudem wird die Mobilität immer mehr in den Fokus rücken müssen, da hier ca. 1/3 der CO2-Emissionen erzeugt werden. 

Und welche Themen wurden im einzelnen beleuchtet?
Alle Themen kann ich im einzelnen hier leider nicht nennen, so beschränke ich mich auf einen Auszug.Hier ein paar Beispiele: Astrid Madsen stellte als Prozess Managerin ihrer Stadt die Schritte zur Transition City (Stadt im Wandel) für Rotterdam vor. Nikola Kibritev ist als Direktor der Abteilung für Nachhaltigkeitsentwicklung in Ruse in Bulgarien vertreten, um seine Schritte für eine nachhaltigere enkelwürdige Stadt in Bulgarien mit uns zu teilen. Und  Energiemanager Jeremy Draper erklärt die Null-CO2-Emissionsstadt Milton Keynes im Vereinigten Königreich als Ziel und skizziert den Weg dorthin.

Welche Workshops fanden statt?
Es fanden 3 Workshops am 2. Tag statt:

  1. Intelligente Netze als Rückgrat für Intelligente Energie Regionen
  2. Forschungs- und Innovationsstrategien für intelligente Spezialisierung
  3. Intelligente Städte und Gemeinden

Welche Erkenntnisse gibt es aus den 3 Workshops?
Ich nahm an WS 3 teil, da mich vor allem die Aktivitäten und deren Möglichkeiten in unserer Region interessiert. Als erster Referent zeigte Dr. Martin Sawillion von der KEA Klima- und Energie Agentur Baden-Württemberg (mit Sitz in Karlsruhe) auf, wie Energie effiziente Städte und Gemeinden mit ihrer ökonomischen Entwicklung und dem Klimaschutz aufgestellt werden können. Den 2. Part übernahm Agnese Presotto, verantwortlich in der norditalienischen Großstadt Udine für das Umweltmanagementsystem. Als letzter Vorsprecher berichtete Jaroslav Klusák als Energiemanager der Stadt Litomerice in der Tschechischen Republik über die ersten Erfolge und auch über die Grenzen einer intelligenten Energiestrategie lokaler Behörden in unterschiedlichen Anforderungsgebieten.
In den 2 anderen parallel laufenden Workshops wurden Themen behandelt wie „Energieinfrastruktur im Wandel – lokale und regionale Herausforderungen“, „Gemeindeeigene Erneuerbare Energie Projekte“, „Politik und Projekte für intelligente Netze und intelligente Energie Regionen im Baskenland“, sowie „Dialog orientierte Instrumente und Untergliederungen intelligenter Spezialsierung“, „Anwendung der Entrepreneur-Entdecker-Prozesse im Energiesektor auf regionaler Ebene“ und zu guter Letzt „Innovationsplattformen – von der Beratung zur Mitgestaltung der Politik“.

Resümee
Aus all den vielen und interessanten, teilweise auf höchster wissenschaftlicher oder politischer  Ebene generierten Informationen sich das Wissenswerte und Weiterbringende herauszufiltern ist nun die  große Kunst. Mein persönliches Anliegen ist, dieses Wissen in unsere Arbeit des REM e.V. einfließen zu lassen, um die Energiewende vor allem auf Bürgerebene weiterzubringen und sie mit der politischen Entscheidungsebene zusammen zu führen. Alles in allem möchte ich den Veranstaltern insgesamt ein Kompliment für den Kongress aussprechen. Es hat mir gezeigt, wie und wo engagierte Menschen sich einer Sache mit vollem Herzblut annehmen, um unsere definierten Klimaziele Wirklichkeit werden zu lassen. Es hat mit gezeigt, dass sich in ganz Europa viele Menschen auf allen möglichen Ebenen für das Erreichen nachhaltiger Ziele einsetzen. Wir brauchen die Top-down-Bewegung: Ziele müssen auf höchster Ebene verhandelt werden, um alle Staaten ins Boot zu holen. Wir brauchen aber genauso die Bottom-Up-Bewegung: Das Handeln vor Ort ist durch nichts zu ersetzen! Aus dem Wissen heraus, dass wir heute dringend handeln müssen, um auch unseren Kindern einen lebenswerten Planeten Erde zu hinterlassen, freue ich mich auf noch mehr Menschen, die uns unterstützen wollen und mit Freude aktiv die Energiewende hier in Mittelbaden mit gestalten wollen.

Mit nachhaltigen Grüßen

Uwe Burkhardt, 20.07.2016
Vorstand REM Regenerative Mittelbaden e.V.

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